Orthomolekulare Medizin

Gesunde Ernährung?

Viele von uns auf individueller Ebene kaum zu beeinflussende Umweltfaktoren und soziale Veränderungen führten in der Vergangenheit dazu, dass sich die berechtigten Forderungen nach einer gesunden Lebensführung immer schwerer erfüllen lassen. Nach wie vor bleibt aber wahr, dass der Mensch ist, was er isst. Doch was er isst, ist von ihm durchaus zu steuern, soweit es die sogenannten Makro-Nährstoffe betrifft. Hier wird allgemein zuviel Fett, Fleisch und denaturierte ballaststoffarme Kost gegessen im Sinne einer kalorienreichen Überernährung bei gleichzeitiger Mangelernährung, soweit es sich um die sogenannten Mikro-Nährstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe handelt. Der Mikro-Nährstoff-Anteil wie auch die diversen Zusatzstoffe in den Lebensmitteln sind kaum noch zu kontrollieren, geschweige denn zu beeinflussen. Ehemals gehaltvolle Lebensmittel fallen aufgrund ausgelaugter und mineralarmer Böden als Bausteine einer gesunden Ernährung aus. Mangelzustände sind beispielsweise bei Magnesium, Selen und Zink alltäglich. Natürliche Auswege aus dieser Misere lassen bisher auf sich warten.

In dieser Situation bleibt dem gesundheitsbewußten Menschen nur eine sinnvolle Möglichkeit: Die gezielte und gut aufeinander angestimmte Zufuhr naturidentischer Vitamine, Mineralstoffe, Fett- und Aminosäuren. Doch auch dies ist leichter gesagt als getan. Zu vielfältig – und teilweise einander widersprechend – sind die Informationen, mit denen der moderne Mensch von den nicht immer objektiv berichtenden Medien überschüttet wird. Daher ist es an der Zeit, den Konsumenten ein wissenschaftlich wohldurchdachtes Konzept vorzustellen, das ihn von den Schwierigkeiten der aktiven – und fehlerträchtigen – Auswahl zahlreicher für die Gesundheit essentieller Mikro-Nährstoffe weitgehend entbindet.

Die Lösung findet sich in der orthomolekularen Medizin.

Was ist Orthomolekulare Medizin?

“Orthomolekulare Medizin ist die Erhaltung guter Gesundheit und die Behandlung von Krankheiten durch Veränderung der Konzentration von Substanzen im menschlichen Körper, die normalerweise im Körper vorhanden und für die Gesundheit erforderlich sind”.
(Linus Pauling)

Gesundheit ist ein Zustand des vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Fehlen von Krankheiten und Gebrechlichkeit.

Optimale Gesundheit und Widerstandskraft gegen Erkrankungen werden dann erreicht, wenn möglichst alle körpereigenen Substanzen in der richtigen Menge und Kombination im Organismus vorhanden sind.

Leider ist heute bei vielen Menschen die Basis-Versorgung mit Mikronährstoffen bedingt durch modernen Lebensstil und zunehmendes Alter nicht mehr gesichert. Die Aufnahme vieler Vitamine, Vitaminoide, Mineralstoffe und Spurenelemente sowie der Omega-3-Fettsäuren liegt häufig unterhalb der gesundheitswichtigen Optimalmengen. Mit einer erhöhten Zufuhr über eine mikronährstoffreiche Ernährung oder durch eine ergänzende Einnahme dieser als “orthomolekulare Substanzen” bezeichneten Wirkstoffe ließe sich die Vitalstoff-Bilanz entscheidend verbessern und damit Gesundheit und Vitalität optimieren.

Vor allem in speziellen Lebensphasen und bei bestimmten Risikogruppen ist der Vitaminbedarf besonders hoch, so z.B.

Weitere Risikogruppen der Vitaminversorgung stellen Raucher und Menschen mit hohem Alkoholkonsum dar. Nicht nur, dass Genussgifte den Vitaminverbrauch erhöhen, meist kümmern sich diese Menschen auch besonders wenig um eine gesunde und vollwertige Ernährung, so daß sich hier die negativen Auswirkungen sozusagen kumulieren.

Die Basis der orthomolekularen Behandlung ist eine Zufuhr körpereigener, orthomolekularer Substanzen in der richtigen Menge und Kombination.

Dies ist u.a. dadurch begründet, daßss die Stoffwechselvorgänge zur Energiegewinnung sehr komplexer Natur sind, d.h. es werden viele verschiedene Vitalstoffe in unterschiedlicher Dosierung zur optimalen Verstoffwechselung benötigt. Der Mangel eines einzigen Vitalstoffes kann den ganzen Stoffwechselvorgang bremsen oder gar blockieren.

Statt der von anderen Autoren geforderten Mindestdosierung ist einer der wichtigen Grundsätze in der Orthomolekularen Medizin die Optimaldosierung. Das bedeutet: Vitamine sollten (bis auf A, D und K) in relativ hoher Dosis eingesetzt – und Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitaminoide ausreichend hoch dosiert werden.

Die herkömmlichen Multivitamin-Präparate, auch wenn sie noch zusätzliche Mineralien enthalten, sind deshalb vom Standpunkt der orthomolekularen Therapie wertlos. Sie können aufgrund ihrer geringen Konzentration allein Mangelerscheinungen nicht verhindern und eine präventive oder gar therapeutische Wirkung im orthomolekularer Sinn ist damit nicht zu erzielen.

Zu den orthomolekularen Substanzen im engeren Sinne gehören nach dem heutigen Stand des Wissens Vitamine und Mineralstoffe, Spurenelemente, Antioxidantien, Fettsäuren, Aminosäuren, Enzyme und sekundäre Pflanzenstoffe. Es zählen aber dazu üblicherweise nur Stoffe, die bereits im menschlichen Organismus vorhanden sind und benötigt werden, gleichgültig ob sie vom eigenen Körper selbst synthetisiert oder durch die Nahrung aufgenommen werden.

Wenigstens folgende ausreichend hoch dosierte orthomolekulare Substanzen sollten in ausreichender Menge zugeführt werden:

Es gilt heute als gesichert, dass die regelmäßige Zufuhr orthomolekularer Substanzen und Antioxidantien in optimaler Menge nicht nur positiven Einfluss auf die Leistungsfähigkeit hat, sondern auch auf Krankheiten und auf die Sterblichkeitsrate, so z.B. bei Herz-Kreislauf- und Stoffwechsel-Erkrankungen, Krebs, psychischen Erkrankungen, Rheuma und Osteoporose sowie beim grauen Star.

Alle seriösen Untersuchungen der neueren Zeit ergaben eine gesicherte präventive und therapeutische Wirkung von Orthomolekularen Substanzen bzw. Antioxidantien bei Diabetes (Schäden des Gefäßendothels und Mikroangiopathie) und Fettstoffwechselstörungen (Oxidiertes LDL), bei KHK und Apoplex (Oxidativer Stress).

Eine 10-Jahres-Studie der Harvard-Universität in den USA an 127.000 (!) Personen ergab eine Verminderung der Sterblichkeit an Herzerkrankungen um 40%! Bei einer Studie an ca. 12.000 Personen in Kalifornien verminderte sich unter dauerhaften hohen Dosen an orthomolekularen Substanzen die Sterblichkeit für Krebserkrankungen um 18% und die Gesamtsterblichkeit um 22%. Bei den Männern war in dieser Studie eine Verringerung der Sterblichkeit an Herzerkrankungen sogar von 42%(!) feststellbar. Der Rückgang der Sterblichkeit läßt sich hochrechnen auf eine Lebensverlängerung von mindestens 6 Jahren. Bei einer 5-Jahres-Studie in Linxian an ca. 30.000 Erwachsenen im Alter über 40 Jahren nahmen die Todesfälle an Schlaganfall um 10% ab und die Häufigkeit des grauen Stars ging um 40% zurück.

Die Ergebnisse vieler epidemiologischer Studien über Wirkung und Nutzen orthomolekularer Substanzen sind derart überzeugend, dass eine längerdauernde Einnahme dieser Wirkstoffe mittlerweile bei den anerkannten Risiken und im Sinne einer Sekundärprävention bzw. als ursächliche Therapie bei allen dadurch beeinflussbaren Erkrankungen angeraten wird. Für die Umsetzung der Orthomolekularmedizin in der präventiven und therapeutischen Praxis bietet sich ein 3-Stufenkonzept an, das wie folgt aufgebaut sein könnte:

1. Primär-Prävention

… zur Förderung von Gesundheit, Vitalität und gutem Altern (Ausgleich von Dysbalancen und Unterversorgung, Verhinderung von Mängeln)

Maßnahmen:

Versorgung mit möglichst allen essentiellen Mikronährstoffen über eine gesunde Ernährung mit gleichzeitiger Optimierung des Lebensstils. Bei langfristig verminderter Zufuhr über die Nahrung Versuch einer Supplementierung mit Nahrungsergänzungsmitteln oder bilanzierten Diäten.

2. Sekundär-Prävention

… zur Vermeidung oder zum Hinausschieben von Krankheiten (Reduzierung von lebensstil- oder genetisch bedingten Risiken)

Zusätzliche Maßnahmen (zu 1.):

Zusätzlich häufig langfristig optimierte Zufuhr zumindest der essentiellen Leitsubstanzen über Nahrungsergänzungsmittel oder bilanzierte Diäten (soweit notwendig ergänzt durch Mikronährstoffe in pharmakologischen Dosierungen als Arzneimittel)

3. Tertiär-Prävention / Therapie

Optimale Behandlung von Krankheiten und Vermeidung von Rezidiven

Zusätzliche Maßnahmen (zu 1. + 2.):

Zusätzlich indikationsbezogene Mikronährstoffe in pharmakologischen Dosierungen als Arzneimittel mit einzelnen oder mehreren Leitsubstanzen als Fertigprodukte oder individuelle Rezepturen (möglichst auf der Basis evidenter Studien.

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